Grünes Wachstum im Tourismus?

eine Zukunft für nachhaltige Tourismusmodelle

ZELL AM SEE. Traumhafte Wintertage, Sonnenschein und blauer Himmel und die KEM Tourismus Schwerpunktregion Zell am See-Kaprun lädt zum Fachkongress mit dem spannenden Thema, ob grünes Wachstum im Tourismus eigentlich möglich ist. Was ist eigentlich grünes Wachstum?

Die hochkarätig besetzte Kongress-Reihe in Zell am See startet bereits am 30. Jänner mit einer stimmungsvollen Abendveranstaltung. Durch den Abend führt der bekannte Moderator Andreas Jäger, der die Anwesenden auch mit einer Keynote zum Thema “Mit dem Klima die Welt retten” erfreut. Auch wenn der Meteorologe durchaus kontroverse Themen flankiert, überwiegt die positive Stimmung, seine Moderation ist wie immer eine Wohltat.

Im Anschluss an die Keynote von Andreas Jäger folgt eine Filmpräsentation der KEM Tourismusregion. In einer der Umsetzungsmaßnahmen der KEM steht das Thema nachhaltige Beschaffung regionaler Lebensmittel im Vordergrund. Dieses Thema wurde anhand einer gastrosophischen Reise durch die nachhaltige Tourismusregion Zell am See-Kaprun aufgegriffen und in einem sehenswerten Filmprojekt festgehalten. Dabei standen namhafte, regionale Produzenten vor der Kamera und wir haben ihre Philosophien, Arbeitsweisen und Produkte vorgestellt. Ergebnis ist eine KEM Speisekarte, die sich durch eine Vielzahl regionaler Produkte auszeichnet.

Abgerundet wird der Abend durch die Buchpräsentation der KEM, die drei Jahre Projektlaufzeit im Buch “Tourismus im Umbruch” festgehalten hat. Um den Abend stimmungsvoll ausklingen zu lassen, gibt es ein regionales Buffet vom Feinsten, bei dem zahlreiche Schmankerl der regionalen Speisekarte zu verkosten sind – ein toller erster Tag des KEM Tourismus Fachkongresses geht zu Ende.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Der zweite Kongresstag findet am 31. Jänner 2024 im Ferry Porsche Congress Center Zell am See statt und widmet sich dem Thema GRÜNES WACHSTUM IM TOURISMUS. Das Line-Up ist nicht nur sehr hochkarätig, es überzeugt vor allem durch große Expertise und Know-How in wichtigen Themen rund um die Tourismusregion Zell am See-Kaprun. Nach Eröffnungs- und Begrüßungsreden durch den Bürgermeister der Stadtgemeinde Zell am See Andreas Wimmreuter und den Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds Bernd Vogl, macht Norbert Rainer vom Klimabündnis Österreich den Auftakt. Er greift in seinem Vortrag die Idee der “Grünen Schwäne” von Andreas Jäger, die am Vortag vorgestellt wurden, auf und berichtet über eine Menge Chancen und Möglichkeiten, die uns für eine positive Zukunft zur Verfügung stehen. 

Ins selbe Horn stoßen zahlreiche weitere Redner:innen, allen voran der renommierte Autor und Betriebswirt Jan Hegenberg, der vor allem die vielen positiven Effekte der Energiewende und die damit einhergehenden Vorteile für uns Menschen in den Vordergrund stellt.

Wenn wir in 50 Jahren feststellen, dass sämtlicher Klimaschutz nix bringt und wir völlig umsonst saubere Luft und weniger Verkehr haben, wir den Klimawandel gestoppt haben und die Biodiversität erhalten bleibt und wir durch die Energiewende viel weniger Energie brauchen und uns das um ein Vielfaches weniger kostet, dann werden wir uns aber schön ärgern!” So oder ähnlich lautet das Zitat von Jan Hegenberg, welches im Gedächtnis bleibt und mit dem er seinen Vortrag in Zell am See beschließt. 

Wenn wir von einem sensationellen Line Up reden, so müssen Expert:innen wie Prof. Mathias Binswanger erwähnt werden, der in einem tollen und verständlichen Beitrag erklärt, was der Unterschied zwischen qualitativem und quantitativem Wachstum denn ist und wie das mit dem Wachstumszwang aussieht. Prof. Binswanger überzeugt die Teilnehmer:innen mit trockenem Humor und unglaublich viel Expert:innenwissen zu diesem Thema, somit werden viele Fragen beantwortet und die ganze Sache mit dem Wachstumszwang verständlich. Einblicke in die Praxis gewährt uns die Hi5 Gruppe aus der Steiermark, die in einem tollen Vortrag ein Praxisbeispiel eines energieautarken Betriebes vorstellt und erklärt, worauf es bei diesem Thema wirklich ankommt; ein toller und verständlicher Blick in die Praxis von gelebtem nachhaltigen Tourismus aus der Sicht einer Hoteldirektorin und ihres CEOs.

Den Endpunkt eines aufregenden Tages markierte Prof. Dr. Maximilian Lude, der nicht nur das Auditorium zum Abschluss nochmal richtig wachrüttelt, er nimmt uns mit auf eine Reise in die Zukunft und zeigt auf aufregende und humoristische Weise auf, was uns im Bereich der künstlichen Intelligenz im Tourismus alles bevorsteht. Woher er das weiß? Ds ist das Tolle an seinem Vortrag, Max Lude weiß viel, von dem er spricht, auch nicht besser als der Rest, ABER er versteht es, die Zukunft mit Interesse und Tatendrang in Angriff zu nehmen und zeigt auf, dass wir uns darauf einlassen müssen. Generation Z macht uns das bereits jetzt vor, was viele Auswirkungen auf die Freizeitwirtschaft, den Tourismus, den Arbeitsmarkt und die gesamte Wirtschaft nach sich zieht.

Was bleibt als Fazit nach drei Jahren KEM Tourismus Zell am See-Kaprun? Danach wurde die Steuerungsgruppe in der Region, bestehend aus den beiden Bürgermeistern, den Tourismusverbänden und den großen Bergbahnunternehmen gefragt. Das Feedback war einhellig: KEM Tourismus Zell am See-Kaprun war ein tolles Projekt, das überaus positive Auswirkungen auf die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in der Region und darüber hinaus hatte. Auch wenn die erste Projektphase nun zu Ende geht, darf der Drive innerhalb der Region nicht verebben. Damit das nicht geschieht, sind motivierte Treiber:innen in der Region unterwegs, die konsequent an der Zukunft unserer schönen Region weiterarbeiten werden; für unsere tolle Region, die schöne Natur und die Chance, dass viele weitere Generationen noch in den Genuss dessen kommen werden.

Alleine dieses Zugeständnis vieler wichtiger Personen unserer Region lässt die Gewissheit reifen, dass die letzten drei Jahre KEM Tourismus eine tolle Investition in die Zukunft waren, eine Zukunft, die uns alle betrifft und von der wir alle profitieren sollen.